Jugendseminar 2018


 

Voll bepackt bis unters Autodach und voller Vorfreude starteten die Betreuer des Sommercamps der 8- bis 14-jährigen Kinder und Jugendlichen mit einem Tag Vorsprung in die bevorstehende Woche.

Es gab einiges vorzubereiten. Nach einem herzlichen Empfang am Irmendgardhof der Björn-Schulz-Stiftung ging es erstmal zum Großeinkauf für unsere Selbstversorgerküche. Eine Woche, fünfzehn Teilnehmer und ein straffes Programm: das macht hungrig!


Sonntag trudelten dann die Teilnehmer gemeinsam mit ihren Eltern ein. Viele hatten eine lange Anreise und sind mit dem Zug gekommen, welche dann durch den Shuttleservice von Anina dazu stoßen konnten. Mit Kaffee, Kuchen, einer Rundführung durch die Anlage und der Zimmervergabe hieß es dann eine Woche sturmfrei für die Eltern.


Nach ein paar Kennenlernspielen und Spaghetti Bolognese (selbstverständlich auch in vegetarischer Variante) für alle, interessierten sich die Betreuer für die Erwartungen der Kinder: gutes Essen, Spaß, Schwimmen, Tierfütterung und Ausflüge. Das sollte machbar sein!


Das Wetter war die ganze Woche über auf unserer Seite, weshalb viele Aktionen draußen möglich waren. Ein Chaos-Spiel über den ganzen Hof verteilt, eine Wasserschlacht mit Gießkannen auf dem Fußballplatz und ein Grillabend mit Marshmallows an der Lagerfeuerstelle durften neben den zahlreichen Badebesuchen am See nicht fehlen. Unsere Rettungsschwimmerin Tamina machte es möglich!

 

Für Kaba, Obstsalat und frische Semmeln sorgte immer ein wechselndes Frühstücksteam. Neue Regeln gab es vom Königpaar des Tages, welche sich stets an der langen Tafel gegenüber saßen und durch die tägliche Challenge, wie etwa dem Finden eines fünfblättrigen Kleeblatt (danke Berni! – wer hätte es für möglich gehalten??), wechselte. Für die königliche Beratung sorgte der abgedankte zur Rechten des amtierenden.

 

Mit Picknick, Bollerwagen und Badekleidung zogen wir Mitte der Woche los, um die Insel Herrenchiemsee unsicher zu machen. Zunächst mit dem Bus an den Hafen, dann mit dem Schiff auf die Insel und zu guter Letzt mit der Kutsche zum Schloss. Dort angekommen genossen wir die tolle Sicht auf Schloss Herrenchiemsee und den See, bevor es zu Fuß wieder Richtung Anlegestelle zum Baden ging. Mit der letzten Fähre verabschiedeten wir uns, fuhren aufs Festland zurück und überbrückten dort die Wartezeit für den Bus mit einer Runde Eis.


Natürlich durfte die Kreativität die Woche über nicht zu kurz kommen. Angefangen mit einem Campbaum für das Gemeinschaftsgefühl, hinweg über das Gipsen von Händen oder auch Gesichtern in Teamarbeit bis hin zu den selbstgestalteten T-Shirts, auf denen jeder unterschreib, war für jeden etwas dabei.


So eine Woche ist unglaublich schön, aber auch anstrengend, sodass die Proteste gegen die Mittagspause über die Woche hinweg immer leiser wurden. Die selbständige Beschäftigung auf den Zimmern sorgte für neue Energie, auch bei den Betreuern. Diese hatten übrigens selbstgebastelte Briefkästen an ihren Schlafzimmern, welche fleißig mit wunderschönen persönlichen Briefen gefüllt wurden.


Der Irmendgardhof verfügt über ein paar Ponys und Esel, welche Dank der Hauseltern von den Kids gefüttert und gestriegelt werden durften, was besonders den Mädels einen Wunsch erfüllte, ebenso wie die spontane Beauty-Mittagspause mit Sarah.

 

Ein DVD-Abend mit Popcorn zu Beginn der Woche lieferte die Grundlage zu unseren Workshops. Wir schauten die Neuverfilmung des Dschungelbuchs. Ein Film, in dem sich ein Mensch im Reich der Tiere zurechtfinden muss. Für uns der perfekte Aufhänger. Jeder einzelne sollte sich in Moglis Lage hineinversetzen und die Charaktere aus dem Film den Personen aus dem eigenen Umfeld zuordnen. Zunächst alle gemeinsam allgemein, anschließend jeder für sich in einer Mindmap und nur ganz persönlich, um sich bewusst zu machen, welche Personen man um sich herum hat, auf die man zählen kann, aber um sich auch die Personen bewusst zu machen, welche einem weniger gut tun. In einem anschließenden Stuhlkreis tauschten sich die Teilnehmer über ihre Tipps und Tricks gegen Personen, welche es nicht so gut mit ihnen meinen, aus

.

Ein paar Tage später kamen wir in einem weiteren Workshop noch einmal auf den Film zu sprechen. Diesmal sollte es allerdings um Moglis Tricks gehen, denn als einziger Mensch war er doch etwas Besonderes im Dschungel, auch wenn er dort ganz normal in seiner Familie lebt. Die Kids sollten Filmsequenzen nennen, in denen Mogli sich seine „Besonderheit“ zu Nutze macht oder versucht eine alternative Lösung zu finden. Anschließend wurde sie Situation wieder auf das eigene Leben übertragen und es entstand eine – für die Betreuer überraschenderweise angeregte, nicht mehr enden wollende – Diskussion über die eigenen Tipps und Tricks.


Das Highlight der Woche war der letzte Abend, an dem alle Teilnehmer ihre eigenen Fotobücher gestaltet haben. Dank Elli hatten wir eine Kamera dabei und über die Woche hinweg so viel wie möglich festgehalten. Vierhundert gedruckte Fotos wurden nun in fünfzehn Fotoalben geklebt und dabei jedes ganz individuell gestaltet.


Mir hat die Woche unglaublich viel Spaß gemacht, wir haben viel gelacht und ich denke gerne an die Zeit zurück. Ich hoffe es sind keine Wünsche offen geblieben und wir sehen uns alle ganz bald wieder. Alles Liebe und bis bald!


Eure Marlis